Projektname: BDZOS – Internationales Big Data Zentrum Ostbayern-Südböhmen
Projektnummer: 28
Programm: Programm zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit Freistaat Bayern – Tschechische Republik Ziel ETZ 2014 – 2020
Prioritätsachse: 1 Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation
Spezifisches Ziel: Verbesserung der Einbindung von KMU in Forschung und Innovation
Projektbeginn: 1. 7. 2016
Projektende: 30. 6. 2019
Projektzusammenfassung:
Big Data und Cloud Computing sind aktuelle Leitthemen im Bereich Digitalisierung. Durch Digitalisierung verfügen Unternehmen über riesige, oft noch weitgehend ungenutzte Datenmengen. Vor allem amerikanische Unternehmen erzielen spektakuläre Erfolge dadurch, dass sie ihre Daten mit modernsten Big-Data-Technologien systematisch analysieren und die Grundlage für automatisierte Industrie 4.0-Anwendungen schaffen. Dies ermöglicht Informations- und Innovationsvorsprünge sowie letztlich Wettbewerbsvorteile. Das Potential von Big Data verdeutlicht das Beispiel des Speditionsunternehmens US Xpress: das US-Großunternehmen wertet Sensor- und Geodaten seiner LKW-Flotte gezielt aus und realisiert durch Reduzierung von Leerlaufzeiten und Treibstoffverbrauch jährliche Einsparungen in Millionenhöhe. Auch deutsche und tschechische Großkonzerne rüsten mittlerweile massiv im Bereich Big Data auf. Die Wirtschaft in der Programmregion wird jedoch von kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) dominiert, in denen Big-Data-Anwendungen fast völlig fehlen. Ursache sind oft restriktiv hohe Investitionskosten in die eigene Dateninfrastruktur, Fehlen von Awareness und Know-how. Clouddienste bieten Firmen die Möglichkeit, Software als Service zu nutzen und die Kosten entsprechend zu variabilisieren. Zurzeit fehlen allerdings noch überzeugende, auf KMU zugeschnittene Anwendungsbeispiele mit belastbaren Kosten-Nutzen-Analysen sowie kompetente neutrale Ansprechpartner vor Ort. Zudem existieren Vorbehalte hinsichtlich Datensicherheit, besonders für grenzüberschreitende Dienste und Transaktionen. Ein regionales Big Data Zentrum, das die KMU der Region in Forschung und Innovation im Bereich Big Data einbindet und gemeinsam belastbare und akzeptierte Anwendungsbeispiele entwickelt, kann Abhilfe schaffen und den Wettbewerbsnachteil gegenüber den Großkonzernen ausgleichen. Bislang sind in der Region erforderliche Kompetenzen nur getrennt in hochleistungsfähige IT-Infrastruktur zur Speicherung und Verarbeitung der Datenmengen (Cloud-Technologie und High-Performance-Computing am TC Pisek) und Datenanalyse (TC Grafenau) vorhanden. In dem Vorhaben wird durch die Bündelung dieser Kompetenzen ein vollausgestattetes Big Data Zentrum aufgebaut. Hierzu gehört neben der Schaffung eines transnationalen Technologietransfer-Programms (bestehend aus Tagungen, Seminaren, KMU-Workshops und Demonstrationslaboren) vor allem der Aufbau der grenzüberschreitenden technischen Zusammenarbeit. Big-Data-Anwendungen sind technisch hochkomplex, eine Kooperation auf diesem Gebiet erfordert daher die Entwicklung einer entsprechenden Softwarearchitektur und die Erprobung der Zusammenarbeit in Pilot-Projekten. Durch das Projekt erhalten KMU der Region nachhaltig Zugang zu moderner Spitzentechnologie und werden in Forschung und Innovation im Bereich der Digitalisierung integriert. Die Südböhmische Wirtschaftskammer sorgt für die nachhaltige Vernetzung des Big Data Zentrums in der regionalen Wirtschaft.